Die Saarschleife

Schon sehr lange stand ein Besuch der Saarschleife zum Sonnenaufgang auf meiner kleinen feinen Bucketlist. Da ich aber 2 Autostunden entfernt wohne, wollte ich, dass für diesen Tag einfach alles stimmt. Wäre es doch zu schade soweit zu fahren, um am Ende mit komplett bewölktem Himmel am Aussichtspunkt zu stehen. Unter ständiger Beobachtung der Wettervorhersage hatte ich meinen Fototrip für Ende September geplant. Die Sonne geht um diese Zeit nicht allzu früh auf, was mir in der Frühe doch etwas Luft gab. Gegen 5 Uhr morgens ging es los, und ich stand pünktlich zum Sonnenaufgang am Aussichtspunkt auf die Saarschleife. 2 weitere Fotografen waren schon vor Ort und hatten ihre Ausrüstung aufgebaut. Schnell habe ich mir ein Plätzchen gesucht, mein Stativ aufgebaut und losgeknipst.

Sonnenaufgänge haben ewas Magisches und Beruhigendes und sind in den allermeisten Fällen die Mühe wert. Als sich die Sonne über den Horizont schob, war das einfach wunderbar und perfekt. Diese Momente der Ruhe und Einsamkeit kann ich sehr gut genießen und mich an der Schönheit der Natur erfreuen. Ich bin dann dankbar für den ein oder anderen kleinen Tritt in den Po, den ich mir manchmal eben auch verabreichen muss, um solche Exkursionen in Angriff zu nehmen.

Um so nah wie möglich an den Aussichtspunkt zu kommen, habe ich auf dem Parkplatz Cloef-Atrium geparkt, der bis 8 Uhr kostenfrei ist und nur ca 5 Minuten Fußweg vom Aussichtspunkt entfernt ist. Man passiert das Besucherzentrum sowie den Eingang zum Baumwipfelpfad, hält sich rechts und läuft durch den Wald immer geradeaus auf die Saarschleife zu. Hier angekommen gibt es eine kleine befestigte Aussichtsplattform. Besucherzentrum und Baumwipfelpfad öffnen nicht vor 9.30 Uhr. Möchte man die auch noch besuchen, bietet sich eine kleine Wanderung rund um den Aussichtspunkt an. Auch längere Wanderungen hinab ins Tal sind von hier aus möglich. Ich habe mich für einen Spaziergang in der Nähe entschieden und eine Teepause mit Aussicht auf die Saar eingelegt. Ich war ja schon eine Weile unterwegs und brauchte eine Stärkung.

Kurze Zeit später war es mit der Ruhe auch schon vorbei, da eine Busladung Jugendlicher den Baumwipfelpfad stürmte. Anlass für mich, weiterzuziehen. Da ich ja knapp 200 km für die Aussicht gefahren bin, wollte ich natürlich noch nicht direkt nach Hause. Nur 20 Autominuten von der Saarschleife entfernt, liegt der kleine Ort Saarburg mit seiner bezaubernden Altstadt. Ich hatte vorher noch die davon gehört und wollte mir den Ort, wenn schon in der Nähe, anschauen und eine größere Pause einlegen.

Saarburg

Ich war überrascht wieviele ausländische Touristen hier unterwegs waren. Sie alle schienen schon vor mir von dem Reiz der kleinen Stadt gehört zu haben. Nun ja, Frankreich und Luxemburg sind nicht weit. Da bietet sich ein Ausflug in das Nachbarland natürlich an. Und tatsächlich fühlt man sich in Saarburg auch ein wenig wie in Frankreich. Der alte Kern mit seinem Wasserlauf und den ganzen Blumen hat mich schon sehr an das Elsaß erinnert.

Mit müden Augen und einem Bärenhunger konnte ich noch einen Platz in einem der Restaurants direkt am Wasserlauf in der historischen Altstadt ergattern. Saarburg ist nicht nur für seinen alten Stadtkern bekannt sondern auch für seinen Apfelstrudel. Nachdem ich für das frühe Aufstehen und die weite Anreise mit einem herrlichen Sonnenaufgang belohnt worden war, gab es zum Abschluss noch die Belohnung für den Leib. Apfelstrudel musste natürlich sein.

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